Aphasie / Dysphasie

Aphasien sind zentrale Sprachstörungen. Die Fähigkeit sprachliche Informationen zu geben und/oder zu verstehen ist eingeschränkt.

 

Die Ursache sind hirnorganische Prozesse. Aphasien können in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Das Therapieziel ist abhängig vom Schweregrad der Störung. Es besteht zumeist darin, die sprachlichen Fähigkeiten zu verbessern und es dem Patienten zu ermöglichen, sich an der Kommunikation mit anderen wieder zu beteiligen.


Artikulationsstörungen (Dyslalien)

Die korrekte Lautbildung bzw. Lautverbindungsbildung gelingt nicht (k wird zu t, gr wird zu dr... etc.)

 

Die Ursachen können hierbei ganz unterschiedlich sein. Motorische, organische, erbliche, funktionelle oder psychogene Aspekte können z. B. eine Rolle spielen. Das Ziel in der Therapie ist die Anbahnung der Laute bzw. die Korrektur der Fehlbildungen sowie die Übernahme dieser in die Spontansprache.


Auditive Wahrnehmungsschwäche (zentrale Fehlhörigkeiten)

Obwohl die peripheren Hörleistungen unauffällig sind, ist die zentrale Verarbeitung der Höreindrücke beeinträchtigt (z. B. liegen Probleme in einzelnen Teilbereichen vor, wie Schwierigkeiten beim Verstehen von Sprache bei Umgebungslärm, eingeschränkte Merkfähigkeit von auditiven Reizen, Differenzierungsschwäche bei einzelnen Lauten usw.)

 

Ursachen hierfür können z. B. chronische Mittelohrentzündungen sein, Entwicklungsstörungen oder frühkindliche Hirnschädigungen etc. . Wir bieten Ihnen in der Praxis für Logopädie - Sabine Maaß Fördermöglichkeiten nach dem Konzept von Fred Warnke an.


Dysarthrophonien / Dysarthrien

Sind Störungen der Artikulation, der Stimmgebung und der Atmung bedingt durch Erkrankungen von Hirnnerven bzw. der -kerne.

Die Aussprache kann verwaschen und undeutlich sein. Die Stimmqualität kann sich in Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit, Sprechmelodie etc. verändern. Ebenfalls beeinträchtigt ist die Sprechatmung. (Der Satzbau, die Wahl der Wörter, das Lesesinnverständnis und die Schriftsprache sind nicht betroffen.)

Therapieziel ist die Verbesserung der Verständlichkeit und es ist stark an der jeweiligen Form des Auftretens und dem Sitz der Schädigung orientiert.

Laryngektomie

Durch eine Operation wurde der Kehlkopf komplett oder teilweise entfernt, daher ist die natürliche Stimmgebung nicht mehr möglich. Die Operation wird meist aufgrund von Tumorerkrankungen nötig.

Innerhalb der Therapie soll der Patient eine körperliche Ersatzstimme, den sog. "Ructus", erlernen, damit eine verbale Kommunikation wieder möglich wird.

Myofunktionelle Störung

Es herrscht ein Ungleichgewicht der Muskulatur im Mund- und Gesichtsbereich. Häufig verbunden ist damit ein Lispeln und ein nicht korrektes Schluckmuster. Dies kann zu Zahnfehlstellungen führen.

Die Ursachen der Muskulaturschwäche können z. B. der längere Gebrauch eines Schnullers sein, eine eingeschränkte Nasenatmung, allgemeine motorische Entwicklungsverzögerungen oder einseitige Ernährung.

Das Ziel der Therapie ist die Kräftigung und Sensibilisierung der mundmotorischen Muskulatur, sowie das Erlernen des korrekten Schluckmusters.

Näseln (Rhinophonie)

Ist eher unter dem Begriff "Näseln" bekannt. Man unterscheidet zwischen offenem und geschlossenem Näseln. Der Stimmklang wird aufgrund der Gaumensegelspannung verändert. Dies kann durch eine zu schwache Gaumensegelmuskulatur, Gaumenspalten, funktionelle Fehlhaltungen etc. hervorgerufen werden.

Das Ziel der Therapie liegt darin, durch Kompensation die erforderliche Gaumensegelspannung zu erreichen, um den Stimmklang wieder zu normalisieren.

Poltern

Der Sprechablauf ist schnell und wirkt überstürzt. Er ist gekennzeichnet durch das Auslassen von Lauten und Endsilben, teilweise sogar das Verschlucken ganzer Wörter. Die Aussprache wird undeutlich

Die Ursachen können z. B. in einer vererbten Sprachschwäche liegen oder hirnorganisch bedingt sein.

Das Therapieziel liegt darin, durch ein intensives Wahrnehmungs- und Konzentrationstraining eine Verbesserung des Sprechablaufs und eine Verbesserung der Artikulation durch gezielte Steuerungsvorgänge zu erreichen.

Schluckstörungen (Dysphagien)

Der Schluckvorgang kann in verschiedenen Phasen beeinträchtigt sein. Dies äußert sich oftmals durch Hustenreiz, Verschlucken oder Stimmklangveränderungen während bzw. kurz nach der Nahrungsaufnahme. Häufige Ursachen dafür sind Schlaganfälle, Tumorerkrankungen oder andere neurologische Krankheiten. Das Therapieziel ist meist eine Verbesserung oder aber Aufrechterhaltung der oralen Nahrungsaufnahme.

Sprachentwicklungsbehinderung

Eine Sprachentwicklungsbehinderung ist meist mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung kombiniert. Die Ursache dafür liegt oftmals in Hirnschädigungen, die schon vor oder während der Geburt auftreten können. Die Therapieziele sind ähnlich wie bei einer Sprachentwicklungsverzögerung und beziehen sich auf das jeweilige Erscheinungsbild mit seinen Symptomen.

Sprachentwicklungsverzögerung

Die Sprachentwicklung kann in verschiedenen Bereichen (Grammatik, Artikulation, Sprachverständnis, Wortschatz etc.) verzögert oder behindert sein und nicht altersgerecht ablaufen.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig und es ist müßig, sie ausmachen zu wollen. Mögliche Ursachen können eine familiäre Sprachschwäche, periphere oder zentrale Hörstörungen, Zweisprachigkeit etc. sein.

Das Therapieziel ist hierbei sehr individuell und stark am jeweiligen Symptom orientiert. Das Grundziel ist jedoch das Erreichen einer altersgerechten Sprachentwicklung in der Spontansprache in allen Teilbereichen.

Sprechapraxie / Dyspraxie

Die Planung und zeitliche Abfolge von Sprechbewegungen ist gestört. Dabei zeigen die beteiligten Muskeln und Sprechorgane keine Schwäche. Typische Symptome sind Such- und Überschussbewegungen oder das Wiederholen einer bestimmen Bewegung. Ursache sind hirnorganische Schädigungen, z. B. frühkindliche Hirnschädigungen, zerebrale Zirkulationsstörungen, Schlaganfall.

Stimmstörungen (Dysphonien)

Stimmstörungen können vielfältig auftreten (Heiserkeit, Stimmklangveränderungen etc). Oftmals sind sie bei Sprechberufen oder nach Operationen zu beobachten. Ziel der Therapie ist die Herstellung eines ökonomischen Stimmgebrauchs. Wir behandeln je nach Störungsbild nach Schlaffhorst und Andersen, nach Froeschels, nach Fernau-Horn, nach Pahn und Pahn, nach Stengel und Strauch (personale Stimmtherapie), nach Coblenzer und Muhar uvm.

Stottern

Stottern ist eine willensunabhängige Redeflussstörung. Es kann unterschiedlich auftreten. So können Symptome wie Wiederholungen, Dehnungen, angespanntes Verharren in der Artikulationsstellung sowie Vermeidungsreaktionen auftreten. Wir behandeln bei Kindern nach dem Konzept von P. Sandrieser und bei Erwachsenen je nach Störungsbild nach van Riper oder Wendlandt.